Gedanken zum ersten Advent

Jena zieht sich gerade ein weißes Kleid an. Die Schneeflocken fallen, aber der graue Himmel und der Nebel verhindern den Blick auf die Hügel und die Stadt. Dies ist noch nicht der Moment, in dem man die Fotokamera schnappt und in den Tag läuft, um kein Motiv zu verpassen.

Es ist der erste Schnee der Vorweihnachtszeit. Und es sind auch mal wieder die ersten Worte, die ich seit langer Zeit hier auf diesem Blog schreibe.

Das Jahr ist dahin geflogen und in 3 Wochen ist Weihnachten. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber in den letzten Wochen des Jahres nehme ich mir viel bewusster die Zeit, um Stress zu ignorieren und die vergangenen Monate in Gedanken vorbeiziehen zu lassen.

Manchmal schweift man dann ganze Jahre zurück, freut sich der schönen Erinnerungen und bereut auch einige Dinge und Entscheidungen. Es gab Erfahrungen, die man nicht missen möchte und solche, auf die man sofort hätte verzichten können. Aber es ist eben nicht alles steuerbar und vorhersehbar.

Für die Menschen, die mir wichtig sind, zünde ich die erste Kerze in der Laterne an. Ich denke dabei auch an einige mir einst nahestehende Menschen ein, denen ich dies nicht mehr persönlich sagen kann. Einige werden diese Zeilen nie mehr lesen können, andere vielleicht nicht lesen wollen.

Vielleicht ist der erste Advent auch eine gute Gelegenheit, um sich mit wenigen Worten dafür zu entschuldigen, wenn man jemandem weh getan hat. Und es ist auch die Zeit, um selbst zu verzeihen, da ich selbst auch genügend Schmerz gefühlt habe.

So ein Blog ist durchaus wie ein kleines Buch voller Geschichten. Man schreibt seine Gedanken nieder und versteckt sie in anonymen Figuren und Worten.

Der Autor eines Buches weiß allerdings nicht, ob die Gedanken je gelesen werden oder sich die richtigen Menschen angesprochen fühlen.

Ich wünsche einen schönen ersten Advent!

 

(c) Visions-AD – Fotolia