Ein Feuerwerk der Fotos
Der Jahreswechsel steht vor der Tür und Silvester bietet neben all dem Partyspaß und dem Feiern mit Familie und Freunden auch ein breites Feld an Fotomotiven.
Da steht an erster Stelle das Feuerwerk. Mit dem Einsetzen der Dunkelheit starten am Silvesterabend die ersten Raketen. Bengalische Feuer und Böller aller Art, funkelnde Sterne, Wunderkerzen – gerade in großen Städten nimmt die Kulisse an farbigen Effekten, Geräuschen und Brillanz bis in die ersten Stunden des neuen Jahres kaum ab.
Begeisterte Fotografen unterbrechen daher gern mal die eigene Silvesterparty, um dieses Spektakel aus bunten Farben und Formen mit der Kamera einzufangen. Oftmals kommt aber am nächsten Morgen nicht nur der berüchtigte Kater vom letzten Glas Sekt. Auch das Betrachten der nächtlichen Fotos vom Feuerwerk kann oftmals Enttäuschung und Katerstimmung hervorrufen.
Deshalb habe ich mal ein paar einfache Tipps für alle zusammengestellt, die das Feuerwerk am Himmel und am Boden fotografieren und Familie und Freunde damit beeindrucken möchten.
10 Tipps und Tricks für gute Fotos von einem Feuerwerk:
1. Das Fotografieren eines Feuerwerks aus der Hand halte ich für vergebliche Mühe. Für wirklich gute Feuerwerksfotos brauchen sie ein stabiles Fotostativ. Alternativ geht vielleicht auch die Ablage auf einer Mauer oder etwas ähnlichem, aber da fehlt ihnen auch die Stabilität und die Flexibilität für schnelle Ausschnittsveränderungen.
2. Suchen sie sich einen geeignet Standpunkt, der einerseits von störenden Lichtquellen abgeschottet ist und andererseits auch so sicher ist, dass sie nicht um ihre wahrscheinlich teure Fotoausrüstung bangen müssen. Außerdem erzeugen benachbarte Knaller und Feuerwerkskörper störenden Rauch, den man dann auch mit der Bildbearbeitung kaum noch eliminieren kann.
3. Feuerwerksaufnahmen am Himmel bedürfen keines Autofokus. Er wird eher falsch liegen oder unter den Lichtbedingungen gar nicht arbeiten. Die meisten Kameras erlauben das manuelle Einstellen. Wählen sie „Unendlich“. Sollte ihre Kamera dies nicht erlauben dann wählen sie das „Landschaftsprogramm“
4. Feuerwerksaufnahmen wirken erst bei Belichtungszeiten im höheren Sekundenbereich. Immerhin möchte man die langen Spuren der Leuchtkörper einfangen. Dies gelingt am besten mit Zeiten zwischen 2 – 10 Sekunden. Je dichter die Leuchtspuren am Himmel sind, z.B. beim organisierten Stadtfeuerwerk um Mitternacht, umso kürzer kann die Belichtungszeit natürlich sein.
5. Wer eine Kamera besitzt, die eine Bracketing-Funktion hat, also Belichtungsreihen erlaubt, der sollte hier eine automatische Varianz z.B. von 3 verschiedenen Belichtungszeiten einstellen. Ansonsten sollte man sich die Zeit für ein paar Testaufnahmen gönnen und diese dann auch am Display beurteilen.
6. Die langen Belichtungszeiten erlauben das Schließen der Blende, was für die Qualiät der Aufnahmen sehr gut ist. Blenden zwischen 8 und 16 sind empfehlenswert.
7. Die ISO Zahl sollte man möglichst niedrig halten, da sonst das sichtbare Rauschen schnell ansteigen kann. Ich verwende bei Nachtaufnahmen und Feuerwerksaufnahmen in der Regeln nur ISO 100 oder 200.
8. Die Verwendung eines Weitwinkelobjektivs erleichtert das Fotografieren von Feuerwerkmotiven. Ausschnittsmotive mit einem Tele sind zwar sehr reizvoll, aber da muss man dann schon recht genau wissen, wo die Raketen genau explodieren.
9. Sollten die Feuerwerksraketen sehr unregelmäßig fliegen dann können sie auch eine lange Belichtungszeit > 10 Sekunden einstellen und in den kleinen Leuchtpausen das Objektiv mit einem geeigneten Verschluss zuhalten. So können sie mehrere Leuchtkörper auf einem Bild einfangen.
10. Bei langen Belichtungszeiten und kalten Temperaturen, wie sie Silvester oft herrschen, wird der Akku der Kamera stark beansprucht. Laden sie ihn vor dem Silvesterabend ordentlich auf oder halten sie einen Ersatz-Akku bereit.
Also dann: Viel Spaß und Erfolg beim Fotografieren des Feuerwerks zum Silvesterabend.
Und ich wünsche natürlich einen guten und fröhlichen Rutsch in das Jahr 2013!
Foto: © volkerr – Fotolia.com